Veranstaltung: Politik zwischen Wut und Zuversicht

Veranstaltung zu Politik zwischen Wut und Zuversicht am 25.09.2023 in der Volksbühne am Rudolfplatz.

Meine Kolleginnen Lena Teschlade, Carolin Kirsch und ich laden am 25.09.2023 herzlich in die Volksbühne am Rudolfplatz ein. Dieses Jahr beschäftigen wir uns mit der Wut, die viele Menschen in der deutschen Gesellschaft umtreibt.

Montag, 25.09.2023
19:00-21:00 Uhr (Einlass ab 18:00 Uhr)
Volksbühne am Rudolfplatz (Köln)
„Politik zwischen Wut und Zuversicht“
Vortrag und Diskussion

Tickets kosten 5€ und sind über KoelnTicket zu erwerben. Bei Rückfragen wenden Sie sich an anette.reck@nulllandtag.nrw.de.

Vortrag:
„Zeitenwende zwischen Wut und Zuversicht“ (Studie des rheingold instituts, Frank Quiring)

Mit:
Franz Meurer (Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde St. Theodor und St. Elisabeth)
Prof. Dr. Beate Küpper (HS Niederrhein und Koautorin Mitte-Studie)
Frank Quiring (Diplom-Psychologe und Mitglied der rheingold Geschäftsführung)
Dr. Claudia Bogedan (Geschäftsführerin Hans-Böckler-Stiftung)
Mesut Sakar (1. Vorsitzender Faustkämpfer Köln-Kalk)

„Wir oder ich?“ – Veranstaltungsreihe zum solidarischen Individualismus

In unserer Gesellschaft ist eine starke Konzentration auf das „Ich“ zu beobachten; ein „Ich“, das mit einem fehlenden Verständnis für andere Meinungen und Lebensentwürfe einhergeht. Wir erleben eine verhärtete Debattenkultur, in der über anstatt miteinander gesprochen wird.

Veranstaltung 25. September 2023: Wut als Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt

Eine aktuelle Studie vom Kölner rheingold Institut zum Umgang von Menschen mit den momentanen Krisen zeigt, dass sich bereits 33 % (!) der Menschen in Deutschland in die Gruppe der „Wütenden“ einordnen lässt, die sich den Krisen passiv ausgeliefert fühlen. Weitere 19% der Menschen fühlen sich abgehängt und müssen täglich kämpfen, um finanziell und sozial nicht abzustürzen.

Wut ist eigentlich nur ein Ausdruck von anderen Gefühlen: Beispielsweise Angst. Hilfslosigkeit. Hoffnungslosigkeit. Unverständnis. Und, so Stephan Grünewald (Gründer vom rheingold institut), Resignation und Erschütterung: „Das Vertrauen in die Regierenden und in die Substanz Deutschlands ist auf einem Tiefpunkt. Die Schulen sind marode, die Brücken nicht mehr tragfähig, die Bundeswehr nicht mehr wehrfähig, Medikamente nicht mehr erhältlich. Das Zutrauen in den Standort ist erschüttert.“ (Quelle) In einer zunehmend individualisierten Welt, die in immer weiteren Teilen neoliberal ausgerichtet ist, fällt also plötzlich die große Freiheits- und Aufstiegserzählung des Individuums in sich zusammen. In ganz Europa sehen wir, dass diese Wut und Frust schnell zur Hinwendung zum Rechtspopulismus und seinen zu einfachen (und falschen!) Parolen führen kann. Auf diese erschütternde Erkenntnis muss die Sozialdemokratie Antworten finden.

Was macht Menschen so wütend? Auf unserer Veranstaltung wird die Studie des rheingold Instituts vorgestellt und von Expert*innen diskutiert: Was haben Wertschätzung, Arbeit, Armut und gesellschaftlicher Zusammenhalt mit Wut zu tun? Die Gäste berichten aus den Veedeln, von ihrem Klientel, aus Studien und überlegen gemeinsam: Wie kann Menschen wieder Zuversicht gegeben werden?

Denn eines ist eindeutig: Wir benötigen unbedingt einen offenen und kritischen Austausch: Wir müssen verstehen, welche Probleme vorliegen, welche sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen unsere Gesellschaft(en) zurzeit durchleben und welche Auswirkungen das auf die einzelnen Menschen hat. Denn Menschen sollen sich weiterhin entfalten und ihre eigenen Entscheidungen treffen können – wir benötigen aber trotzdem immer auch einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt, einen „solidarischen Individualismus“. Denn eines ist deutlich geworden: Immer mehr Menschen wenden sich den einfachen Parolen des Rechtspopulismus zu. Wir müssen daher alle und jeden Tag daran arbeiten, dass unsere Demokratie standhaft und zukunftsfähig bleibt.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Wir oder ich?“ – Solidarischer Individualismus