Wanderimpulse für Köln

Bild: Franz Josef Becker

Köln und das Kölner Umland bieten viele tolle Möglichkeiten für kleinere und größere Wanderungen. Herzlichen Dank an Dr. Franz Josef Becker, der diese Routen erstellt und noch viele spannende weitere Wanderbücher veröffentlicht hat! Sein Motto: Bewegen bringt Segen.

Es werden noch weitere Wanderimpulse folgen – wer diese gerne erhalten möchte, kann sich per Email an Dr. Franz Josef Becker über nc-drbefr@nullnetcologne.de wenden.

 

Wanderimpuls 1: Wandern in der Westhovener Aue

Streckenlänge (Route beim Weiher): ca. 5 km
Streckenlänge (Route bei den Kleingärten der Poller Rheinaue): ca. 4,5 km
Start/Ziel: Westhoven Kölner Str., Köln, Hst. von KVB-Linie 7
Track: kein Track erstellt oder gespeichert

Eingegrenzt ist die Westhovener Aue durch die Autobahn A4, die Kölner Straße, den Wohnpark Westhoven und den Friedhof und durch den Rhein. Fußläufig kann sie über die Rodenkirchener Autobahnbrücke auch aus den Stadtteilen Rodenkirchen, Marienburg, Radertal, Raderberg, sowie aus Deutz, Poll und Westhoven erreicht werden. Wer ÖPNV nutzen will, fährt mit der KVB-Linie 7 bis Hst. Kölner Straße. Zwei Rundwege zeigt die Routenskizze. Beide sind leicht von der genannten Haltestelle erreichbar. Wer mit dem Pkw anreist, sucht sich einen Parkplatz nördlich der Autobahn in Poll oder östliche der Aue im Stadtteil Westhoven.

Innerhalb der angezeigten Rundwege gibt es mehrere Möglichkeiten kreuz und quer laufend seine Wegstrecke zu verlängern. Wirklich verirren kann man sich nicht. Die Pylone der Rodenkirchener Brücke sind weithin sichtbar und deutliche Landmarken. Es kann wohl mal sein, dass im Gebiet zwischen der Straße „In der Westhovener Aue“ und Autobahn Wege durch die Kleingartensiedlung versperrt sind. Dann kehrt man eben um und sucht sich einen anderen Weg. Verloren gehen kann man nicht. Fußgänger kommen überall hin, sie brauchen nur länger.

Interessante Informationen zur Route:

Wikipedia: Rheinbrücke Köln-Rodenkirchen, Westhovener Aue, Westhoven (Köln), Poll (Köln)
KuLaDig: Westhovener Aue

Für die Vorbereitung der Wanderung und als Hilfsmittel unterwegs sei die Kölnpfadkarte (Hrsg. Kölner Eifelverein) empfohlen. Anstöße zu Wanderungen in Kölsche Veedel gibt mein im vergangenen Herbst erschienenes Buch: Franz Josef E. Becker: Erus jonn en Kölsche Veedel I, Tredition 2021

 

Bild: OpenStreetMap contributors

 

 

Wanderimpuls 2: Eindrucksstark zum Chlodwigplatz

Vom Aachener Weiher durch den  Volksgarten zum Platz und zurück

Streckenlänge: ca. 10 km
Start/Ziel: Universitätsstraße, Hst. der KVB-Linien 1, 7 und der Busse 142, 172, 173
Zwischenhaltestellen.:
Hst. Chlodwigplatz (Köln), der KVB-Linien 15, 16, 17 und der Busse 106, 132, 133, 142
Hst. Eifelstraße (Köln) der KVB-Linien 12, 15, 16
Track: Tour 178306 [gpx], [kml] bei https://www.gps-tour.info/ oder über Suchmaschine: „Tour #178306: „Eindrucksstark zum Chlodwigplatz“

Aachener Weiher und Volksgarten Weiher sind die prominenten Gewässer an der innerstädtischen Route. Nach dem Aachener Weiher wird der Hiroshima-Nagasaki-Park gequert. Der Park-Name und ein Gedenkstein erinnern an die ersten Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945. Anschließend folg nach Querung der Bachemer Straße eine Allee, die zwischen den Universitätsgebäuden und der Eisenbahntrasse an einer großen, tiefer gelegenen Wiese vorbei läuft.

Weiter geht es durch einen offenen Park zwischen den Geo-Instituten und dem Physikalischen Institut zur Luxemburger Straße und nach der Querung auf der rechten Seite am neu errichteten Archiv der Stadt Köln vorbei. Hier erinnern wir uns an den Einsturz des Stadtarchivs im Jahre 2009, bei dessen Bau davon die Rede war, dass es atombombensicher sei. Unsere Wanderung führt zwischen dem Neubau und dem Justizzentrum durch ein ehemals von Kleingärten genutztes Gelände, das nach und nach zu einem Landschaftspark umgestaltet wird. Über Eifelwall und Vorgebirgsstraße gelangen wir in den Bereich des ehemaligen Forts IV und in den Volksgarten, den wir durchlaufen und an der Kreuzung Vorgebirgsstraße/Volksgartenstraße in Richtung VolksgartenstraßeRolandstraße verlassen. Auf diesem Wegstück haben wir den Rosengarten bei Fort IV und den Kahnweiher im Volksgarten berührt.

Von der Rolandstraße gehen wir auf der Merowingerstraße Richtung Chlodwigplatz ab. Hier lassen wir die wehrhafte Severinstorburg auf uns wirken gehen durch das Tor und biegen nach links in die Straße Kartäuserwall ein. Von dort geht es zum Grünzug am Sachsenring. An der Kreuzung von Sachsenring und und Vorgebirgsstraße berühren wir die Ulrepforte und erblicken in Richtung Süd-Westen die neugotische Kirche St. Paul. Im Grünzug liegt der Sachsenturm, ein Stück der mittelalterlichen Stadtmauer und seit 2008 die Plastik „Diana mit springender Antilope“: Wenn wir zwischen der Straße Sachsenring und der mittelalterlichen Stadtmauer laufen, sehen wir in der Mauer ein Relief. Es erinnert an den Streit patrizischer Geschlechter Kölns und den verräterischen Versuch einer Partei, die Stadt zu erobern (vgl. Ulrepforte).

Vor der Hst. „Eifelstraße“ biegen wir links in die Straße dieses Namens ein. Durch die baugeschichtlich interessante Straße wird Fort IV wieder erreicht und noch einmal der Rosengarten genossen. Vom Fort aus nehmen wir den schon einmal gelaufenen Weg in Gegenrichtung und gehen dabei auf der Straße Eifelwall am Stadtarchiv vorbei. An der Bachemer Straße wählen wir den Fußweg nach links und queren die Straße dann nach rechts wieder in den Hiroshima-Nagasaki-Park hinein. Wir laufen nun auf den Aachener Weiher zu und passieren ihn auf dem Weg zwischen Museum für Ostasiatische Kunst und Japanischem Kulturinstitut. Dabei blicken wir auf die Plastik „Fahne im Wind“, die vor den bodentiefen Fenstern des Cafes im Museum auf einer Insel am Rande des Aachener Weihers steht. Statisch haben wir es hier mit einem Objekt zu tun, dass den Bezug von Stabilität und Instabilität – Balance könnte man sagen – darstellt. Das ist ein ausdrücklich buddhistisches Thema und wir könnten veranlasst sein über unsere eigene Befindlichkeit – der Balance unserer Gefühle und der von Verstand, Gefühl und Weltbezug nachzudenken.

Bild: OpenStreetMap contributors

Wanderkarten: Kölnpfad. Wanderkarte. Der Kölner Rundwanderweg, 1:25.000, Hrsg.: Kölner Eifelverein e. V. , J.P. Bachem Verlag 2022, oder: Falk Stadtplan Extra Standardfaltung Köln 1:20.000, Verlag MAIRDUMONT 2021

 

 

Wanderimpuls 3: Weidenpesch – Riehl Rundweg

Von Niehl Nord über Weidenpesch, Nippes und Riehl zum Startpunkt zurück

Streckenlänge: ca. 18 km
Start/Ziel: Niehl Nord, Hast von KVB-Linie 12 und Bus 147
Track: Tour #178325: Weidenpesch – Riehl Rundweg

Der Track startet und endet an der Hst. Niehl Nord beim Niehler Ei.

Unsere Wanderung beginnt an einer zentralen Stelle der Adenauerschen Wirtschafts- und Industriepoltik. Wir starten am Südrand der Fabrikanlagen des Autoherstellers Ford. Das Unternehmen siedelte durch die Initiative Adenauers im Kölner Norden. Ursprünglich war der Umkreis von Berlin vom Unternehmer Henry Ford als Produktionsort vorgesehen. Ein wichtiger Standvorteil für die Belieferung des europäischen Marktes war die Lage des Betriebsgeländes am Rhein. Von hier aus bot sich die Verschiffung der Produktion in den europäischen Raum an. Unsere Wegstrecke ist am Start mit dem Kölnpfadzeichen markiert. Wir gehen den markierten Weg an der Bremerhavener Straße Richtung Westen.

Bevor wir südlich gerichtet in die Neusser Straße einschwenken, passieren wir als weiteres Denkmal dieser Industriepolitik das ehemalige Verwaltungsgebäude und einige Hallen des Unternehmens Glanzstoff, das früh Kunstseide produzierte und in den 1930er Jahren kriegswichtig wurde. Bei genauerem Blick nach Norden an der Kreuzung Militärring mit der Neusser Straße. sehen wir ein Gebäude ähnlich einer senkrecht stehenden Zigarre. Es handelt sich um einen Schutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg.

Unsere Wanderung führt uns längs der Neusser Straße in Richtung der Kölner Innenstadt und an der Haltestelle „Wilhelm-Sollmann-Straße“ vorbei. Wir überqueren die Hafengüterbahn, biegen nach links ab und laufen auf einem Pfad neben den Gleisen her. Nach ca. 250 Metern nehmen wir einen Pfad nach rechts. Er führt uns am rechten Rand der Weidenpescher Sportplätze vorbei. Auf dem Weg zur Scheibenstraße passieren wir den Skaterpark (rechts) und die Feuerwache Weidenpesch und kurz vor der zu querenden Scheibenstraße die Gärten des Kleingartenvereins Köln-Wiedenpesch (links).

Wenige Meter gehen wir in die Rennbahnstraße hinein und biegen dann links ab hinab zum Parkplatz vor der Galopprennbahn Weidenpesch, gehen dort bis zum Eingang beim Hippodrom und laufen halbrechts orientiert auf den Wegen zum südlichen Durchgang an der Rennbahnstraße. Nach verlassen des Geländes biegen wir links ab und laufen ca. 650 Meter bis kurz vor der Friedrich-Karl-Straße nach links ein Pfad in den Weidenpescher Park führt. Wir wandern auf einem der beiden Durchgangswege hin zur Friedrich-Karl-Straße und queren am Niehler Kirchweg hinein in den Toni-Steingass Park. Auf dessen Wegen gehen wir – die Gürtelhochbahn unterquerend – bis zu einem Unterstand links ab und durch Schulgelände hin zur Niehler Straße. Dort geht es nach rechts. Nach ca. 70 Metern queren wir die Straße und laufen auf einem Fußweg vorbei an Kleingarten am Rande des Parkviertels in den Nordpark. Kurz nach einem Unterstand geht es rechts durch eine Kleingartenanlage und nach Querung der Xantener Straße in den Johannes-Giesberts-Park. Die Route führt am östlichen Rand des durch Baumgrün verdeckten Clouth-Quartiers vorbei und biegt dann nach links Richtung Amsterdamer Straße ab. Diese Straße queren wir in die Johannes-Müller-Straße hinein.

Bild: OpenStreetMap contributors

Alsbald erreichen wir den Zugang zur Flora – gegenüber der Theodor-Schwann-Straße. Durch den botanischen Garten – allgemein Flora – können wir genüsslich mäandrieren, wobei wir uns am Palastgebäude und der Fontäne – im Blumenteppich zwischen Haupteingang und Palastgebäude – orientierend zum Ausgang an der Straße Alter Stammheimer Weg gelangen. Vom Ausgang aus queren wir das Gelände zwischen Zoo und Aquarium hin zum Straßenübergang an der Seilbahn und gehen dann nach rechts – die Innere Kanalstraße querend – auf der Riehler Straße bis zum Eingang des Skulpturenparks. Durch ihn hindurch geht es zum Rheinufer und den Weg am Ufer entlang und weiter auf dem Weg Am Molenkopf flussabwärts. Nach Unterquerung der Mülheimer Brücke sind wir auf dem Kölnpfad – ein vom Kölner Eifelverein – konzipierter ca. 170 km langer Rundweg um Köln. Es wird die Hafeneinfahrt gequert und dann geht es auf dem Niehler Damm am Rheinufer entlang bis zu einem Aussichtspunkt mit Blick in die Rheinkurve Merkenicher Knie an der Bemerhavener Straße. Auf dieser Straße laufen wir die letzten Meter bis zur Haltstelle Niehl Nord.