Lernstoff, der in starren Fächern vermittelt wird; Unterrichtseinheiten, die immer genau 45 Minuten dauern – ist das zeitgemäß? Oder doch eher ein Relikt aus dem Kaiserreich, finanziert nach einem Muster, das kurz nach 1945 erdacht wurde.
Die Realität aber sieht ganz anders aus: Inklusion, Digitalisierung, Schulsozialarbeit, Schulbau und Ganztag – das sind die Anforderungen von heute. Und dafür brauchen wir eine moderne Schule:
- eine, die schnell und unbürokratisch mit dem Wandel umgeht,
- eine, die mutig neue Wege geht und
- eine, die so organisiert ist, dass Bildung endlich im 21. Jahrhundert ankommt.
Kostenlose Bildung gibt es nicht umsonst!
Das fängt bei den Kosten an. Schule muss so finanziert werden, dass Missstände schnell verschwinden. Eltern ist es z.B. schlicht egal, wer für die immer wieder verschobene Sanierung der Schultoiletten aufkommt. Hauptsache ist, es wird erledigt. Gleiches gilt für die Ausstattung der Lehrer:innen und Schüler:innen mit digitalen Endgeräten. Wichtig ist, dass das Geld am Ende dort landet, wo es gebraucht wird. Das heißt, dass z.B. Anstoßfinanzierungen wie beim Digitalpakt alleine nicht reichen, um alle Schulen zukunftsfest und digital auszustatten.
Für eine gerechte und innovative Bildungspolitik in NRW!
Die Kommunen dürfen mit diesen Fragen nicht alleine gelassen werden. Sonst ist am Ende ganz klar: Weniger reiche Kommunen mit dünner Personaldecke und dementsprechend auch die Schüler:innen dort haben oft das Nachsehen.
Für uns ist das ein klares No-Go! Bildungschancen dürfen und sollen nicht vom Wohnort abhängig sein. Ebenso wenig darf der Sozialstatus oder Migrationshintergrund der Eltern über die Bildungserfolge eines Kindes entscheiden. Grund für uns, weiterhin mit geeigneten Maßnahmen und Veränderungen mehr für Bildungsgerechtigkeit zu tun.
Schulen in NRW brauchen neue Perspektiven!
Im Interesse der zukünftigen Schüler:innengenerationen müssen wir neben der Finanzierungsfrage auch die Bildungsinhalte überdenken. Welche Inhalte, Schulfächer, Unterrichts- und Prüfungsformate ergeben Sinn und bereiten auf ein selbstbestimmtes Leben angesichts vieler Herausforderungen vor? Wie passt Digitalisierung da rein?
Schule muss auch Spaß machen – und zwar allen!
Damit Bildung gelingen kann, brauchen Kinder und Jugendliche neben der Freude am Lernen und der Lust am Erfolg einen freien Zugang zu Bildung und jede Unterstützung, die wir ihnen nur geben können. Dazu braucht es engagierte Menschen, die sie dabei begleiten. In allen Bildungsbereichen ist es eine große Herausforderung, Menschen zu finden, die lehren, unterstützen, motivieren, auffangen und begleiten können. Lehrkräften und allen Mitarbeiter:innen der multiprofessionellen Teams und dem Ganztagspersonal gilt unsere Wertschätzung. Oft sind sie diejenigen, die über den Ausgang eines Schul- und Bildungswegs mitentscheiden. Dabei sollen ihnen zukünftig mehr Familienzentren an Grundschulen und Bildungslots:innen tatkräftig zur Seite stehen.
Gute nachhaltige Bildungspolitik denkt über Schule hinaus
Wir nehmen Bildung im gesamten Leben von Menschen in den Blick – von Familie und Kita bis zur Weiterbildung. Für uns ist Lernen nicht nur die Aneignung von Wissen in der Grundschule und in der weiterführenden Schule – genauso wichtig sind uns die emotionale, die soziale, die gesundheitliche und die kulturelle Entwicklung der Menschen.
Gute Bildung ist unsere wichtigste Ressource. In einer freien Gesellschaft wie der unseren erhöhen gut gebildete Menschen auch die Widerstandskraft der Demokratie. Lasst uns jetzt damit beginnen, die Schule des 21. Jahrhunderts aufzubauen, die unsere Kinder und Jugendlichen verdient haben!