Personaloffensive 

Eine gute Bildungspolitik für Kinder und Jugendliche in NRW gelingt nur mit ausreichend qualifiziertem Personal. Daran jedoch fehlt es an den Schulen und im Offenen Ganztag. Denn: Die schwarz-gelbe Landesregierung hat es versäumt, konkrete Ideen für ein gutes Bildungs- und Betreuungsangebot anzugehen.

Dabei brauchen wir heute dringender denn je eine Personaloffensive für die Bildung in NRW. Denn die Schüler:innenzahl steigt stetig. Bis zum Jahre 2030 wird ein Zuwachs von circa 320.000 Schüler:innen prognostiziert. Dementsprechend steigt auch der Bedarf an Lehrkräften. An vielen Stellen fehlen sie leider bereits jetzt.

 

Neue Lehrkräfte gewinnen: von A wie Anreize bis Z wie Zugewinn an Studienplätzen

Die steigenden Zahlen von Schüler:innen auf der einen Seite und der schulformspezifische Lehrer:innenmangel auf der anderen Seite müssen stärker in den Blick genommen werden. Wer mehr Lehrer:innen will, muss jetzt neue Wege bei der Personalgewinnung gehen, sonst fehlen uns die Fachkräfte. Deshalb brauchen wir innovative Anreize für den Lehrberuf – vor allem in den MINT-Fächern. Ein Weg, um hier Abhilfe zu schaffen: Die Besoldung aller Lehrkräfte unabhängig von der Schulform nach A13! Das Personal an unseren Schulen leistet enorme Arbeit –  dies muss auch endlich entsprechend besoldet und wertgeschätzt werden.

Neben einer Aufstockung der Studienplätze für das Lehramt, insbesondere für das Grundschullehramt und das Lehramt Sonderpädagogik, wollen wir den Seiteneinstieg über alle Schulformen hinweg erleichtern und attraktiver machen. Wo möglich, sollen zudem Anreize geschaffen werden, um Teilzeitkräfte für eine maßvolle Aufstockung ihrer Unterrichtsstunden zu gewinnen. Selbst eine Aufstockung weniger Stunden für ein Schuljahr könnte an einer Schule schon zur kurzfristigen Entschärfung der angespannten Personaldecke führen.

Bei einer Ausweitung der Kapazitäten in der Lehrer:innenausbildung wollen wir die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) mit einbinden. Durch die Bologna-Reform ist die Vergleichbarkeit von Studienabschlüssen gegeben. Mit einer Einbindung der HAW also und einer Aufstockung der Studienplätze wollen wir dem schulform- und fachspezifischen Fachkräftemangel ohne fachliche wie pädagogische Abschläge begegnen.

 

Maßnahmen zur Personalgewinnung ernstnehmen

Es reicht nicht, nur einfach mehr Studienplätze anzubieten. Wir müssen die jungen Menschen während ihres Lehramtsstudiums begleiten und unterstützen, damit am Ende auch wirklich eine Fachkraft in der Schule ankommt.

Gleiches gilt für den Stellenausbau an den Schulen in NRW: allen Lehrer:innen und Sonderpädagog:innen, die sich bereits in Schulen engagieren, wollen wir bei ihrer Arbeit unter die Arme greifen und in ihren Aufgaben stärken. Dazu gehört auch, die Arbeitsbedingungen verbessern und sie an den richtigen Stellen entlasten – Stichwort: Verwaltungsaufgaben und IT-Support. Engagierte Lehrer:innen dürfen z.B. nicht noch nebenbei die Digitalisierung an ihrer Schule schultern müssen.