Digitaloffensive 

Nur wenige würden widersprechen, wenn ich behaupte, dass die Digitalisierung noch nicht in jedem Klassenzimmer angekommen ist. Vielerorts in NRW weist die IT-Infrastruktur einfach immer noch (zu große) Lücken auf und es mangelt an vernünftiger Ausstattung der Lernräume, der Lehrer:innen und Schüler:innen. Trotz des Digitalpakts brauchen wir schlicht mehr Geld zur Umsetzung einer Digitaloffensive, die mehr verspricht als eine reine „Erstausstattung“ mit digitalen Endgeräten.

 

Neue Aufgabenverteilung

Geld ist jedoch nicht alles, es braucht auch weitere Köpfe mit Sachverstand. Die Aufgaben der Digitalisierung, wie z.B. First und Second Level Support, soll nicht von Lehrkräften nebenbei geschultert werden müssen. Guter IT-Support darf aber auch nicht, neben der Finanzlage, von der personellen Ausstattung einer Kommune abhängen. Wir werden mit den Schulträgern gemeinsam festlegen, welche Aufgaben seitens der Schule, der Kommune und des Landes bewältigt werden müssen.

 

Entlastung für Lehrkräfte

Klar ist für uns: es braucht unbedingt Digitalexpert:innen an allen Schulen in NRW. Sie sollen sich um die reine Verwaltung der Technik und First-, Second- und Third-Level-Supportfragen kümmern. Dies entlastet die Lehrkräfte, die sich darauf konzentrieren können, den Kindern die nötige Medienkompetenz zu vermitteln. Uns ist letzteres so wichtig, dass wir sagen, es bedarf auch einer Erhöhung des Budgets für Fortbildungen pro Lehrkraft. Für den Austausch von modernen Unterrichtskonzepten muss den Lehrer:innen Zeit und Raum eingeräumt werden.

 

Rechtliche Unklarheiten beseitigen

Offene datenschutzrechtliche Fragen werden wir ebenfalls klären. LOGINEO NRW ist hinter den Ansprüchen zurückgeblieben, die Folge war ein Wildwuchs an Plattformen, Verwaltungstools und Software in den Schulen NRWs – gerade zur Zeit des Distanzunterrichts während der Pandemie. Eine Angleichung der landesweiten Ausstattung und eine mögliche Standardsetzung wird nur mit gehörigem Vorlauf gelingen. Aber sie muss geplant werden, um landesweit ähnliche Bedingungen zu erhalten. Schulleitungen und Lehrer:innen brauchen hier endlich klare Rahmenvorgaben seitens des Landes.

 

Eine Landesregierung muss mehr als verwalten, sie muss auch gestalten!

Der Entwurf für das 16. Schulrechtsänderungsgesetz sieht keinerlei Standards vor.  Dies ist genau die Haltung, die Kommunen und aber auch viele Verbände an Schwarz-Geld kritisieren. Mir geht es dabei nicht um einen bestimmten Anbieter von Hard- und Software, sondern darum, dass ein Land eine Richtung vorgibt.

Gerade in NRW könnten die vielen starken kommunalen Unternehmen, wie z.B. NetCologne, Teil einer landesweiten Lösung sein. Wir brauchen eine Verständigung mit den Kommunen, wohin wir in den nächsten zehn Jahren wollen: wer sorgt in den Schulen für den digitalen Support? Was muss auf städtischer Ebene passieren? Und welchen Rahmen setzen wir seitens des Landes?