Schule der Zukunft

Wenn uns Corona eines gelehrt hat, dann ist es, dass wir Kinder, junge Menschen sowie Familien und ihre Bedürfnisse endlich wieder in den Fokus rücken müssen. Das gelingt nur mit einer nachhaltigen Schulpolitik, die endlich im 21. Jahrhundert ankommt. Im Interesse der zukünftigen Schüler:innengenerationen müssen wir dazu sowohl den Methodenkoffer als auch die Bildungsinhalte überdenken.

 

Digitalisierung als Gewinn für alle

Schule ist heute mehr als analoger Frontalunterricht. Digitale Endgeräte für Schüler:innen wie Lehrkräfte sollten definitiv mit dazugehören – genau wie moderne Unterrichtskonzepte, die analoge und digitale Methoden verknüpfen. Digitalisierung bzw. digitaler Unterricht darf nicht, wie oft während der Pandemie, als reine 1:1-Umsetzung des Präsenzunterrichts stattfinden.

 

Verlässlichkeit, aber auch mehr Mut zu Fortschritt und Nachhaltigkeit

Gleichzeitig stellt sich die Frage nach Inhalten, Schulfächern, Unterrichts- und Prüfungsformaten: welche machen Sinn und bereiten auf ein selbstbestimmtes Leben nach der Schule vor? Klar ist: Die Fächer müssen aktuelle Herausforderungen widerspiegeln und Antworten auf Fragen unserer Zeit bieten. Dabei müssen nachhaltig fächerübergreifende und lebensnahe Praxis miteinander verwoben werden.

Genauso klar ist: Wir können nicht immer neue Fächer den Stundenplänen hinzufügen oder Fächer gegen andere Fächer ausspielen bzw. austauschen. Bildungsinhalte dürfen nicht nach jeder Wahl aufs Neue in Frage gestellt werden. Bürger:innen – also Schüler:innen, ihre Eltern, aber natürlich auch Lehramtsstudierende wie aktive Lehrkräfte –  erwarten Verlässlichkeit.

 

Zukunft der Bildung – Schule der Zukunft

Gleichzeitig sagen Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis in allen Anhörungen, besteht die dringende Notwendigkeit, schulpolitisch alle Kräfte zu bündeln und im Interesse der nächsten Generationen ein zeitgemäßes wie zukunftsfestes und damit nachhaltiges Bildungssystem zu denken und zu etablieren. Wir wollen daher eine Expert:innen-Kommission zur Zukunft der Bildung einsetzen – ähnlich der Kommission, die in der Amtszeit von Ministerpräsident Rau (1992) erfolgreich gearbeitet hat. Eine solche Bildungskommission wird sich neben den Bildungsinhalten auch mit der Bildungsfinanzierung befassen. Es ist Zeit, das System der Bildungsfinanzierung aus der Nachkriegszeit zu modernisieren. Weil den Eltern egal ist, wer das digitale Endgerät finanziert und die Verantwortung zwischen Land und Kommunen nicht weiter hin und her geschoben werden darf.

 

Es geht nur gemeinsam und im gesamtgesellschaftlichen Konsens. Und eben gemeinsam mit euch möchte ich endlich ein zukunftsfähiges Modell für Schule entwickeln!