Fördern und stärken – auch durch Perspektiven 

Die Zahl der Schulabbrecher:innen und funktionalen Analphabet:innen wächst stetig. Fast 20% der 15-Jährigen sind demnach funktionale Analphabet:innen, d.h. sie können einfachste Aufgaben nicht rechnen oder einfache Texte nicht verstehen.

Das ist ein Armutszeugnis für NRW. Prognosen der Landesjugendämter zufolge könnte sich die Lage durch die Corona-Pandemie noch erheblich verschlechtern. Wahrscheinlich haben 2020 rund 210.000 Jugendliche die Schule ohne einen Abschluss verlassen. 2021 sollen es etwa genau so viele junge Menschen gewesen sein. Anders als vielleicht erwartet, zieht sich diese Entwicklung durch alle Schichten.

 

Frühzeitig eingreifen durch fördern und stärken

Umso notwendiger ist es, aktiv Prävention zu betreiben. Die Bedürfnisse und Belange von Kindern und Jugendlichen müssen endlich im Mittelpunkt stehen. Wir wollen daher Angebote zur Prävention von Schulabbrüchen und zur Bekämpfung des (funktionalen) Analphabetismus fördern und weiterentwickeln. In der Sekundarstufe I sollen zudem mehr Praxisinhalte auf dem Stundenplan stehen und Programme zur Förderung von handwerklichen Fähigkeiten, um Jugendliche für einen Übergang in die berufliche Zukunft zu stärken.

 

Perspektiven aufzeigen

Bildung ist mehr als Lesen, Schreiben und Rechnen, auch wenn es ohne nicht geht. Wir müssen dabei alle Schüler:innen in den Blick nehmen, oft liegt der Fokus zu sehr auf Abiturient:innen und dem Abitur. Jugendliche und junge Erwachsene mit anderen Bildungsgängen und -abschlüssen oder gar ohne einen Schulabschluss dürfen nicht abgehängt werden. Ihnen wollen wir Perspektiven bieten.

 

Programm „Kein Abschluss ohne Anschluss“ weiter ausbauen

Das Landesprogramm „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) bietet dafür gezielte Förderangebote – für alle Jugendlichen. Die berufliche Orientierung beginnt bereits in den Schulen und noch vor dem Übergang in Ausbildung oder Studium.

 

Die Pandemie-Situation wirkte sich auch auf KAoA aus. Viele Förderangebote fanden nicht statt. Wo keine Alternativen in der schulischen Berufsorientierung möglich waren, muss jetzt dringend nachgesteuert werden. Mit allen Akteuren – von den kommunalen Koordinierungsstelle über die Lehrkräfte bis hin zu den Handwerkskammern wie auch innovativen Lernorten –  machen wir uns stark für eine Stärkung und Weiterentwicklung des Programms.