In der Nacht zum vergangenen Samstag, den 03.09., hat der Landtagsabgeordnete Jochen Ott die Polizeiwache in seinem Wahlkreis in Köln-Porz/Kalk-Ost besucht und die Beamtinnen und Beamten vor Ort bei einer Spätschicht begleitet. Die Aktion war Auftakt der Reihe „Auf Schicht mit Jochen…“, bei der der Abgeordnete Praxiseinsätze in Betrieben, Vereinen oder bei sozialen Einrichtungen absolviert um so einen Einblick in die jeweilige Arbeitsrealität zu erhalten.

Der erste Einsatz für Ott war dabei eine Spätschicht: Los ging’s am Freitagabend um 21:00 Uhr – pünktlich zum Schichtwechsel in der Polizeiwache in der Ernst-Mühlendyck-Straße in Porz. Nach Übergabe und Lagebesprechung begann dort die Nachtschicht zum Samstag für die Polizistinnen und Polizisten. Eine Nacht lang durfte der Abgeordnete hier hospitieren und bis zum Morgengrauen an der Seite eines Polizei-Teams in einem Streifenwagen mitfahren.

Bis kurz vor fünf in der Früh war er gemeinsam mit einer Beamtin und einem Beamten im Einsatzwagen in Porz unterwegs. Müde und geschafft, dafür aber voller Eindrücke und mit noch mehr Respekt für die Arbeit der Polizistinnen und Polizisten beendete Ott am Samstagmorgen seinen Mini-Einsatz. Wenngleich er von den Polizei-Einsätzen selbst aus Verschwiegenheitsgründen nicht berichten darf, kommentiert er hier generell das Erlebte bei diesem besonderen Praxiseinsatz:

Jochen Ott zu seinem Praxiseinsatz bei der Polizei

Der erste Eindruck:
Auf der Polizeiwache in Porz bin ich vor allem vielen jungen, engagierten Polizistinnen und Polizisten begegnet, die sehr zugewandt und freundlich waren und schnell und mit viel Übersicht agiert haben.

Was mich beeindruckt hat:
Bei meinem Praxiseinsatz konnte ich aus erster Hand miterleben, wie die Beamtinnen und Beamten oft in kürzester Zeit eine Situation bewerten müssen. Dabei ist es nicht leicht, Täter und Opfer sofort und korrekt zuzuweisen. Die Beamtinnen und Beamten haben dabei immer einen kühlen Kopf bewahrt – das hat mich wirklich beeindruckt.

Was mich besonders gefreut hat:
Dass mir die Polizistinnen und Polizisten bei diesem Praxiseinsatz so offen begegnet sind. Sie haben mir gerne ihre Arbeit gezeigt, „damit die Politik mal sieht, was hier so läuft“. Das fand ich super!

Was mich nachdenklich gemacht hat:
Das dreiste Auftreten am Telefon mancher Bürgerinnen und Bürger gegenüber der Einsatzzentrale fand ich in dieser Nacht schon grenzwertig. Mir wurde klar, dass viele Polizistinnen und Polizisten auch im Einsatz oft respektlos behandelt werden.
Wir sind während der Schicht auch vielen alkoholkranken oder drogenabhängigen Menschen in schwierigen Situationen begegnet. Dass man da nicht selbst verhärtet und das alles selbst gut verarbeitet, ist wahrscheinlich nicht immer leicht.

Das Spannendste:
Mit Blaulicht und hohem Tempo durch Porz zu fahren, ist natürlich schon aufregend. Die Polizei war jedenfalls immer schnell und ohne Verzögerung am Einsatzort. Aber vor allem die Mischung macht den Job spannend: helfen, trösten, fahnden…

Das Lustigste:
…wem man alles so während einer Nachtschicht der Polizei begegnet. In meinem Fall Teilen des Vorstands des Porzer Bürgervereins rund um Siegrid Alt. So konnte ich Anita Mirche noch rechtzeitig zum runden Geburtstag gratulieren. Das war ein schöner Zufall!

Erkenntnis des Tages bzw. der Nacht:
In meinem Wahlkreis, also in Porz, Poll, Rath-Heumar, Merheim und Brück, ist es tatsächlich überwiegend sicher und bei der tollen Arbeit dieser Polizei bin ich unbesorgt. Wir können stolz sein auf unsere Wache!

Was ich noch sagen wollte: Die neuen Polizeiautos sehen zwar sportlich aus, sind aber innen nicht wirklich besonders geräumig.

Und: Die Richterinnen und Richter täten sicher nicht schlecht daran, auch einmal eine Nachtschicht im Polizeiwagen mitzumachen.

Danke an: 
…das Team, bei dem ich mit im Einsatzwagen fahren durfte und an alle Polizistinnen und Polizisten, denen ich bei dieser Schicht begegnet bin. Ich habe mich wirklich sehr wohl gefühlt bei euch!