Jochen Ott: „Alle müssen an einem Strang ziehen“

MdL Jochen Ott: Visionen für Porz-Mitte
MdL Jochen Ott

Der Landtagsabgeordnete Jochen Ott äußert sich im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger zum Kauf des Hertie-Hauses. Er warnt vor Euphorie, ärgert sich über die Umstände des Kaufes doch sagt: "Jetzt überwiegt bei mir die Freude."

Herr Ott, Sie haben sich intensiv dafür eingesetzt, dass die Stadt das Hertie-Haus übernimmt. Jetzt will die Verwaltung kaufen, aber die Euphorie darüber hält sich in Porz in Grenzen. Können Sie das nachvollziehen?

Jochen Ott: Euphorie ist auch fehl am Platz. Wir mussten schließlich dicke Bretter bohren, und das hat lange gedauert. Besser wäre gewesen, der Markt hätte es geregelt. Aber das Gegenteil war der Fall. Einige wenige haben sich eine goldene Nase verdient. Beim Hertie-Komplex hat sich die Fratze des Kapitalismus gezeigt. Aber jetzt überwiegt bei mir die Freude. Das ist eine Riesenchance für ein Oberzentrum wie Porz.

Wie geht es jetzt weiter?

Ott: Bislang gab es eine Mitteilung der Stadtverwaltung. Jetzt muss eine Vorlage erarbeitet werden für den Liegenschaftsausschuss, der federführend ist. Er tagt am 27. März. Am 8. April wird der Rat dann beschließen.

Der Kauf alleine reicht nicht. Es ist eine Vision für die Zukunft nötig.

Ott: Die Zeit bis zur Ratsentscheidung muss genutzt werden, um Vorschläge zu erarbeiten. Dabei ist mir persönlich wichtig, dass alle Ideen vom Rathaus bis zum Hertie-Komplex zusammengeführt werden. Mittelfristig gehört auch das Berufskolleg dazu. Dafür sollte wie beim Mülheimer Hafen ein Werkstattverfahren durchgeführt werden. Danach darf auf keinen Fall alles zerredet werden. Vielmehr müssen alle an einem Strang ziehen, damit sich etwas bewegt.

Wie viel Einfluss hat die Politik auf das weitere Geschehen?

Ott: Sie wird am Ende im Rat entscheiden. Und für die Bezirksvertretung gilt: Je klarer ihr Votum ist und je mehr sie die Machbarkeit berücksichtigt, umso deutlicher wird sie gehört werden.

Das Gespräch führte Renate Hofmann
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