Jochen Ott: „Kinder- und Jugendzentrum Merheim wird Anziehungspunkt“

Eröffnung BKMG

Der Kölner Stadtanzeiger berichtet über ein gelungenes Gemeinschaftsprojekt in Merheim:

Unverhofft kommt zwar oft, aber mit einer derart schnellen Realisierung der jahrzehntealten Forderung nach einer Jugendeinrichtung für Merheim war nun wirklich nicht zu rechnen.

Zu viele Anläufe seitens Bürgerverein, Kirchen oder Bezirksvertretung hatten sich in der Vergangenheit schnell wieder zerschlagen.

Doch nun hat sich der Vorsitzende des Merheimer SPD-Ortsvereins von allen negativen Prognosen nicht abschrecken lassen. Eine Woche bevor der Pavillon abgebrochen und endgültig auf dem Friedhof städtischer Einrichtungen entsorgt werden sollte, hat Gerrit Krupp eine Baugenehmigung für einen Neustart erreicht. Dafür hat er sich ein dickes Lob verdient.

So erhält Merheim zumindest eine kleine Jugendeinrichtung, auf die der Stadtteil ansonsten noch Jahre hätte warten müssen. Angesichts von knapp 900 Kindern und Jugendlichen in den Neubauten auf dem früheren Madaus-Gelände ist der Standort eine gute Wahl. In direkter Nachbarschaft des von einem rührigen Trägerverein aus engagierten Eltern betriebenen Bauspielplatzes sowie eines Bolzplatzes und eines Basketballfeldes kann ein attraktives und dauerhaftes Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche entstehen. Diese Chance sollte auch die Stadt nutzen und den einen oder anderen Euro in Merheim investieren.

Überraschend erhält der Pavillon, der in den vergangen sieben Jahren an der Manteuffelstraße für Kinder- und Jugendarbeit genutzt wurde, noch einmal eine neue Aufgabe. Eigentlich sollte der hölzerne Bau in dieser Woche im Rahmen der Sanierung des gesamten Kalker Wohnblockes dem Bagger zum Opfer fallen. Doch so weit wird es nicht kommen.

Gerrit Krupp, der Vorsitzende des Merheimer Ortsvereins der Sozialdemokraten, und der SPD-Landtagsabgeordnete Jochen Ott haben die wohl letzte Chance zur Rettung des Pavillons genutzt. Nun soll das 90 Quadratmeter große Gebäude kurzfristig nach Merheim in die Neubausiedlung auf dem ehemaligen Madaus-Gelände verlagert werden. Dort sind in den vergangenen Tagen auf einer dem Bauspielplatz benachbarten Wiese bereits die Löcher für die notwendigen Fundamente ausgehoben worden.

Auf Initiative von Krupp und Ott hatte die Wohnungsbaugesellschaft GAG nochmals Zustand und Statik des Pavillons überprüft.

„Entgegen ursprünglichen Einschätzungen, dass die mobile Einheit nicht noch ein weiteres Mal umgesetzt werden könne, geht das nun doch und wird auch von uns mitfinanziert“, sagt Sabine Klein vom Sozialmanagement der GAG. Da im Bereich Kalk-Nord kein geeignetes Grundstück zur Verfügung steht, sahen die Merheimer ihre Chance. Schließlich stehen beide Veedel in der städtischen Prioritätenliste für neue Jugendeinrichtungen weit vorne.

Eile war geboten, aber wir haben es geschafft“, sagt Krupp. Die Stadt hat im Schnellverfahren eine kleine Grünfläche freigegeben und die Baugenehmigung erteilt. Bei der Umsetzung des Pavillons wollen das Technische Hilfswerk und die Firma Colonia Spezialfahrzeuge ehrenamtlich helfen. Beide waren schon im Jahr 2005 mit dabei, als der Pavillon von seinem ersten Standort auf einem Eckgrundstück an der Kalker Hauptstraße und Vietorstraße zur Manteuffelstraße versetzt wurde.

„Wir sind alle glücklich, dass der Pavillon nochmals genutzt werden kann“, sagt Michael Janas vom Trägerverein Pavillon e.V., dessen Kinder- und Jugendarbeit in Kalk vorläufig in eine ehemalige Kneipe verlegt worden ist. Allerdings hat sich der Verein auch schon in Merheim engagiert.

Mitarbeiter Emrah Ceylan etwa organisierte dort offene Angebote in einer Wohnung und rund um eine Bushaltestelle, sein Kollege Daniel Weltner lud zu mobilen Sport- und Spielaktionen auf den Bolzplatz neben dem Bauspielplatz ein. Auch dessen Macher freuen sich über die neue Kooperation.

Vorsitzender Frank Adler: „Bauspielplatz und Pavillon ergänzen sich. Das wird eine gute Sache.“
Der Landtagsabgeordnete Jochen Ott freut sich über die neue Spielstätte und den Jugendtreff in Merheim:

„Wir werden die Aktivitäten vor Ort mit unseren Kooperationspartnerschaften der Stadt, dem THW, GAG, Merheimer Treff sowie der katholischen Kirchengemeinde auch in Zukunft einbringen, um die Freizeitmöglichkeiten der Jugendlichen in Merheim weiter zu fördern.“