
Anlässlich des 100. Geburtstages von Heinz Kühn am 18.02.2012 erinnern Michael Groschek, Generalsekretär der NRWSPD, und Jochen Ott, Vorsitzender der KölnSPD, an den großen nordrhein-westfälischen Sozialdemokraten:
Heinz Kühn ist eine der herausragenden Persönlichkeiten unseres Landes. Als erster Landesvorsitzender der SPD und langjähriger Ministerpräsident hat er die Geschichte Nordrhein-Westfalens nachhaltig mitgeprägt.
Schon in jungen Jahren fand der gebürtige Kölner Heinz Kühn den Weg zur Sozialdemokratie. Vom Nationalsozialismus ins Exil gezwungen, lebte er unter anderem in Prag und Brüssel. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Rückkehr in seine Heimatstadt arbeitete er als Redakteur, später als Chefredakteur der „Rheinischen Zeitung“. Er war Landtagsabgeordneter und entwickelte sich als brillanter Redner und strategischer Denker zu einem wegweisenden Reformer der SPD.
Heinz Kühn war beides – ein Parteisoldat und ein Parteiintellektueller, der den Veränderungsprozess der SPD zu einer werteorientierten Volkspartei maßgeblich mitgestaltet hat. Während seiner Zeit als Bundestags- und Europaabgeordneter zeigte er sein breitgefächertes politisches Talent und seine Weltoffenheit. Er war medienpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion, unternahm als Außenpolitiker zahlreiche Fernreisen und trat mit großem Verständnis für die Probleme und Bedürfnisse der Entwicklungsländer ein. Als sozialdemokratischer Ministerpräsident war er verantwortlich für eine Reihe richtungweisender Reformen und stand insgesamt zwölf Jahre lang an der Spitze unseres Bundeslandes.
„Die Demokratie festigen, soziale Gerechtigkeit ausbauen, den Staat menschlicher machen“ – dieser Dreiklang war die wichtige Richtschnur seines Handelns. Heinz Kühns persönliches und politisches Wirken wird im kollektiven Gedächtnis der Menschen in Nordrhein-Westfalen weiterleben.
Auf dem unteren Bild von links: Marc Jan Eumann (Staatssekretär bei der Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien), Hendrik Kühn (Sohn von Heinz Kühn), Christian Joisten (Vorsitzender des Heinz-Kühn-Bildungswerk Köln e.V.), Jochen Ott (Vorsitzender der KölnSPD), Norbert Burger (ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Köln), Michael Groschek (Generalsekretär der NRWSPD) und Dieter Schulte (stellvertretender Vorsitzender Friedrich-Ebert-Stiftung).