Norbert Burger, Jochen Ott und Jürgen Wilhelm erinnern an den Mitbegründer der Sozialdemokratie und geistigen Vater des Zionismus

Moses Hess
Moses Hess

Anlässlich des 200. Geburtstag von Moses Hess am 21. Januar 2012 werden Jochen Ott (SPD-Vorsitzender Köln, Landtagsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender der NRWSPD), Dr.hc. Norbert Burger (ehem. Oberbürgermeister der Stadt Köln) und Prof. Dr. Jürgen Wilhelm (Vorsitzender der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit) am 20. Januar 2012 zum Gedenken an das Wirken und die Verdienste von Moses Hess in Köln an dessen Grabplatte auf dem jüdischen Friedhof in Köln/Deutz symbolisch einen Stein niederlegen.

Moses Hess, am 21.01.1812 in Bonn in eine orthodoxe jüdische Familie geboren, gehörte neben Ferdinand Lassalle zu den Initiatoren der Sozialdemokratie. Der Publizist und Politiker war zudem Mitbegründer der in Köln u.a. von Karl Marx herausgegebenen „Rheinischen Zeitung“ und war einer der ersten deutschen Sozialisten. Er kehrte immer wieder nach Köln zurück und war mit allen führenden Sozialisten der Zeit bestens bekannt und in seinem überragenden Wirken für eine Heimstatt der Juden (Zionismus) und einen demokratischen Sozialismus anerkannt. Mit Marx und Engels gab er z.B. gemeinsam das Buch „Die deutsche Ideologie“ heraus.

Seine Publikationen enthielten u.a. die Forderung nach der Aufhebung der Klassenunterschiede, Gleichberechtigung von Männern und Frauen und Wohlfahrt als staatliche Aufgabe.

Die von ihm entwickelten Ideen spielten für die spätere Theoriebildung seiner Weggefährten Karl Marx und Friedrich Engels eine zentrale Rolle. Hess lebte in Deutschland, Belgien, Frankreich und der Schweiz. 1861 kehrte er noch einmal nach Deutschland als Vorstand „des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins“ zurück.

Nach seinem Tod, am 06.04.1875 in Paris, wurde er wunschgemäß auf dem jüdischen Friedhof in Köln/Deutz bei den Gräbern seiner Familie bestattet. 1961 wurden seine sterblichen Überreste nach Israel überführt. Die noch gut erhaltene Grabplatte ist weiterhin auf dem Friedhof in Deutz zu finden.

Jüdische Gräber dürfen niemals eingeebnet werden, um für eine erneute Belegung Platz zu schaffen. Sie haben Bestand für alle Zeiten. Jüdische Friedhöfe sind dadurch eine wichtige historische Quelle. Das Niederlegen und Pflanzen von Blumenschmuck beim Besuch eines Grabes entspricht nicht dem jüdischen Brauch. Traditionell legt man zum Zeichen des Gedenkens an den Verstorbenen einen kleinen Stein auf die Grabplatte.

Da der Jüdische Friedhof aufgrund des Feiertages „Sabbat“ geschlossen ist, wird die Steinniederlegung am 20.01.2012 um 12 Uhr stattfinden.

Frank Mederlet, Geschäftsführer KölnSPD

Magnusstraße 18b, 50672 Köln

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