Jochen Ott: „Wir müssen junge Menschen ernst nehmen, ihnen zuhören und helfen“

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MdL Jochen Ott

Der Landtagsabgeordnete und Kölner SPD-Vorsitzende Jochen Ott unterstützt aktiv die NRW-weite Kampagne „U28 – Die Zukunft lacht“.

Gemeinsam mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend der Erzdiözese Köln (BDKJ) wollen neun Abgeordnete des NRW-Landtages als „GestalterInnen der Zukunft“ ein Handlungsprinzip ans Herz legen, welches dem Wohl der Jugendlichen und Kinder in unserem Land den absoluten Vorrang einräumt. Das Handlungsprinzip muss die Brille werden, durch die jegliche Entscheidungen und Maßnahmen von Politik, Verwaltung und Justiz geprüft werden.

Wenn alle heute und zukünftig in Nordrhein-Westfalen lebenden Kinder und Jugendlichen über gleiche, gute Lebenschancen verfügen und gleiche Zugänge zu allen Lebensbereichen sowie die gerechte Teilhabe an deren Ausgestaltung hergestellt sind, dann ist das Ziel der Kampagne „U28 – Die Zukunft lacht“ erreicht.

Dazu MdL Jochen Ott im Gespräch mit dem BDKJ:

„Welche Themen sind Ihrer Meinung nach für Kinder und Jugendliche zurzeit besonders zukunftsweisend, werden aber noch nicht ausreichend beachtet?“

Jochen Ott: „Ich möchte zunächst darauf hinweisen, dass es Themen gibt, die in der Vergangenheit sträflich vernachlässigt wurden und nun endlich von der derzeitigen Landesregierung in NRW aufgegriffen werden:

Chancengleichheit in der Bildung ist in der heutigen Gesellschaft für Kinder und Jugendliche eines der bedeutendsten Themen. Diese Zielsetzung wird heute mit der Beitragsfreiheit für Kindertagesstätten, über den quantitativen und qualitativen Ausbau der Offenen Ganztagsschule bis hin zur Abschaffung der Studiengebühren konsequent verfolgt. Selbstverständlich sind damit Investitionen verbunden, die sich im Haushalt niederschlagen. Wir meinen jedoch: Das sind Investitionen in die Zukunft, die sich irgendwann auch einmal auszahlen werden.
Aber dabei soll es nicht bleiben. Für Kinder und Jugendliche gibt es weitere wichtige Themen. Als Sprecher im Ausschuss Bauen, Wohnen und Verkehr möchte ich auf zwei Aspekte hinweisen:

Mobilität, Umwelt, Verkehr:

In der heutigen Gesellschaft wird es immer wichtiger, mobil zu sein. Zudem ist der Erhalt unserer natürlichen Umwelt für kommende Generationen natürlich ein sehr zentrales Thema. Der öffentliche Personennahverkehr muss attraktiv gestaltet werden, damit die Menschen einen Anreiz haben, auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umzusteigen. Für Schülerfahrtkosten haben wir deshalb 31,5 Millionen im Haushalt bereitgestellt und in diesem Jahr 15 Millionen und ab nächstem Jahr 30 Millionen für das Sozialticket. Aber auch der Güterverkehr muss in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Durch den wachsenden EU-Binnenmarkt und die Globalisierung sehen wir uns erheblichen Mehrbelastungen ausgesetzt. Die Investition in umweltfreundliche Verkehrsträger, wie der Binnenschifffahrt und der Bahn, sollte hier an erster Stelle stehen. Wer dies jedoch will, muss daher auch Häfen und Bahnhöfe ausbauen.

Städtebauförderung:

Die Städtebauförderung muss mehr als bisher eine Richtung einnehmen, die Kindern und Jugendlichen zu Gute kommt. Das heißt, Städtebauförderung bedeutet nicht allein die Investition in Beton (dies ist die Auffassung der schwarz-gelben Bundesregierung), sondern sie sollte als Gestaltung eines Wohnumfelds gedacht werden, insbesondere in Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf. Das Städtebauförderungsprogramm des Landes NRW unter dem Titel „Soziale Stadt“ ist hierfür ein Beispiel. Das Wohnumfeld hat erheblichen Einfluss auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und sollte daher besondere Beachtung finden. Kürzungen in der Städtebauförderung gibt es daher in NRW nicht, der Bund will jedoch weiter kürzen.

Ein weiterer Bereich, der mehr Beachtung finden sollte, ist der Übergang zwischen Schule und Beruf. Hier muss in den Schulen schon früh angesetzt werden, außerdem muss das Angebot der Berufskollegs optimiert werden. Erste Vorschläge liegen hier bereits vor und werden zurzeit diskutiert. Hierbei muss immer die Situation vor Ort berücksichtigt werden.

„Wofür sollten sich Kinder und Jugendliche in ihrem Alltag ihrer Meinung nach einsetzen?“

Jochen Ott: „Zunächst müssen wir darauf achten, dass wir den Lebensalltag von Kindern und Jugendlichen so gestalten, dass genügend Freiräume für gesellschaftliches Engagement bleibt. Wenn sich Kinder und Jugendliche einbringen, sollten wir Erwachsenen zudem darauf achten, dass wir ihnen Möglichkeiten verschaffen, auch Ergebnisse zu erzielen. Nichts ist frustrierender als gesellschaftliches Engagement, das ins Leere läuft. Hierzu gehört vor allem, dass wir junge Menschen, die sich engagieren, ernst nehmen, ihnen zuhören und dabei helfen, ihre Anliegen umzusetzen.

Als Abgeordneter und Parteivorsitzender versuche ich, in diesem Sinne zu agieren. Von Kindern und Jugendlichen, die sich für eine bestimmte Sache einsetzen, erwarte ich aber dann auch, dass sie ihre eigenen Forderungen leben. Wer sich für Umweltschutz einsetzt, sollte beispielsweise nach dem Grillen den Müll nicht in der Natur herumliegen lassen …“.

Zum Thema sprach Jochen Ott ebenso vor dem NRW-Landtag:

Wer Näheres über die Kampagne und Aktionen erfahren möchte:

Einen Überblick über die Aktionen gibt es unter:
U28 – Die Zukunft lacht