„Rot-Grüne“ Pläne zur Ortsumgehung Libur/Niederkassel

Ortstermin L 274n
Jochen Ott und Horst Becker in Lind

Der SPD-Landtagsabgeordnete und verkehrspolitische Sprecher der NRW-Landtagsfraktion Jochen Ott hatte zum Lokaltermin in Sachen Ortsumgehungsstraße L 274n Libur/Wahn/Niederkassel zum Treffpunkt am Porta-Kreisel in Porz-Lind eingeladen, um den aktuellen Planungsstand darzustellen.

Gemeinsam mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Horst Becker vom Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen erläuterte Ott den Vertretern der Bürgervereine Libur und Wahn, Wahnheide, Lind sowie der örtlichen Politik nebst Mandatsträgern von SPD und CDU die Ergebnisse der Umweltverträglichkeits-Studie.

Diese kommt zu dem Schluss, dass die Trassenführung durch die Spicher Seen wegen der Durchschneidung schützenswerter Gebiete und Artenvorkommen im Bereich der Kiesgebiete nicht gerichtsfest zu realisieren ist. Zwar stelle diese Trassenführung in direkter Verlängerung der Niederkasseler Umgehungsstraße die Wunschoption aller Beteiligten dar, allerdings kann die Straße nach Lage der Dinge nur unter Inkaufnahme langwieriger Prozesse erst in einigen Jahrzehnten fertig gestellt werden.

Vor diesem Hintergrund empfahlen Ott und Becker eine Planungsvariante 2 (s. Skizze im Dokumentenanhang) genauer zu betrachten und weiter zu verfolgen. Diese Variante würde in der Verlängerung der Liburer Landstraße ab der Liburer Straße als relativ gerade Trasse bis an den Porta-Kreisverkehr in Porz-Lind geführt. Alternativ wäre auch eine 2b-Variante denkbar, die durch den Margaretentunnel zur Kreuzung Viehtrift/Linder Kreuz führt.

„Damit wollen wir nicht nur Bewegung in eine festgefahrene Situation bringen, sondern auch endlich Fortschritte hin zur Realisierung einer umwelt- und menschenverträglichen Verkehrsführung erzielen“, so SPD-Landtagsmitglied Jochen Ott. Denn die rasche Realisierung der Umgehungsstraße würde nicht nur für den Stadtteil Wahn und den Kreuzungsbereich Frankfurter Str. / St.-Sebastianus-Straße / Heidestraße eine erhebliche Verkehrsentlastung bedeuten:

„In Abstimmung mit dem Amt für Straßen und Verkehrstechnik wäre vielmehr auch eine zusätzliche kommunale Straße denkbar, die den Zündorfer Süden mit der neuen Umgehungsstraße verbinden und somit auch die Verkehrssituation in Zündorf und Langel erheblich entlasten würde“, wusste Jochen Ott weiter zu berichten.

Bis zuletzt skeptisch zeigte sich der Liburer Bürgervereinsvorsitzende Thomas Bleffert, der für Libur keine Vorteile erkannte: „Wenn weiter alles an Libur vorbeifährt, ziehen wir wohl als einzige den Kürzeren“.

Deshalb forderte der Porzer SPD-Fraktionsvorsitzenden Christian Joisten, dass auch die berechtigten Interessen der Liburer Bevölkerung bei der weiteren Planung ausreichend berücksichtigt werden:

„Im schlechtesten Fall müssen zumindest Lärmschutzmaßnahmen entlang der Strecke für möglichst geringe Beeinträchtigungen der Anwohner sorgen“, erklärte Joisten im Lokaltermin.

Im Herbst will man sich erneut zum Thema treffen, um die weitere gemeinsamen Schritte zu vereinbaren. Bis dahin wollen Bezirksbürgermeister Willi Stadoll und SPD-Fraktionschef Joisten einen Informationstermin in der Bezirksvertretung Porz mit dem Leiter des städtischen Amtes für Straßen und Verkehrstechnik Klaus Harzendorf durchführen, um die verkehrlichen Anbindungsalternativen zu erörtern.

Fotos vom Lokaltermin:
Diashow Ortstermin L 274n

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