
Hintergrund der 24-Stunden-Aktion "von 10 bis 10" ist eine weitere Marktöffnung der Bodenverkehrsdienste (BVD) durch die EU-Kommission:
An mehr Flughäfen sollen dadurch zwangsweise noch mehr Billiglohnunternehmen ihre Dienste anbieten können. Im Juni will die Kommssion eine entsprechende Änderung der BVD-Richtlinie vorschlagen.
Jochen Ott steht an der Seite der Flughafen-Betriebsräte und unterstützt die ver.di-Aktion, deren Start er vor Ort persönlich begleitete.
Wenn die EU-Kommission sich durchsetzt, wären Beschäftigte in den Vorfelddiensten, wie der be- und Entladung der Flugzeuge und bei der Beförderung von Gepäck und Passagieren sowie bei Gepäck-, Fracht- und Postabfertigung betroffen. Aber auch viele andere Serviceleistungen bis hin zu den Betankungsdiensten würden gänzlich dem Markt überlassen.
Auch die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in der Passage, in der schon bisher die Anzahl von Anbietern nicht begrenzt ist, würden sich durch Zunahme des allgemeinen Wettbewerbes an den Flughäfen weiter verschlechtern.
Jochen Ott: "Die weitergehende Liberalisierung der BVD steuert geradewegs auf noch stärkeres Lohndumping in einem Bereich, wo die Grenzen nicht nur erreicht, sondern teilweise bereits deutlich überschritten sind.
Gerade in den Servicebereichen des Flughafens wird – wie ich selbst im Nachtdiensteinsatz erlebt habe – regelrechte Knochenarbeit verrichtet, die nicht noch mehr Lohnabstriche erträgt. Auch die bereits heutige, miserable Situation vieler Leiharbeiter wird dadurch noch unmenschlicher.
Deshalb stehe ich voll und ganz an der Seite der ver.di-Vertrauensleute und Betriebsräte, die mit ihrer 24stündigen Aufklärungsaktion auf die Folgen der EU-Absichten hinweisen wollen".