
"Die Kosten dürfen die 240 Millionen Euro nicht überschreiten, die Ausgaben von 41 Millionen für die Zeit des Interim müssen deutlich gesenkt werden", so Jochen Ott weiter.
Deutliche Kritik übte Ott am Verhalten „einzelner Kulturschaffenden“:
"Überall muss gespart werden, nur für ihren Bereich soll das nicht gelten", sagte Ott, der auf die berechtigten Unmutsbekundungen von Wohlfahrtsverbänden und des Stadtsportbund verweist. "Ich habe großen Respekt vor den Leistungen der Schaffenden, aber in diesen Zeiten muss jeder in der Stadt Maß halten. Wir wollen daher bei 240 Millionen einen Deckel", fordert PD-Chef.
Im Vorfeld der Ratsentscheidung am 1. März hatte Kölns Opernchef Uwe Eeric Laufenberg mit Weggang gedroht. Die SPD will erst die Angebote der drei möglichen Ausweichquartiere Musical Dome, neue Halle in Vogelsang, Spielstätte in Mülheim sehen, um dann nach finanziellen Gesichtspunkten zu entscheiden.
Jochen Ott hat die Leistungen der Intendanten ausdrücklich gewürdigt, herausgestellt und sie gelobt. Aus seiner Lebenserfahrung als Vater und langjähriger Klassenlehrer allerdings hat er auch darauf hingewiesen, "dass die Klassenbesten eine besondere Verantwortung fürs Allgemeinwohl haben. Der kategorische Imperativ von Kant, gilt auch und gerade für ausgezeichnete Intendanten. Jede Kitaleitung, jeder städt. Mitarbeiter, und ist er/sie noch so gut, kann nicht mit Weggang drohen, wenn ihm etwas nicht passt".
Außerdem betonte Ott, wenn jetzt der Sport, die Bildung, der Mieterbund und jede einzelne Interessengruppe zu Recht mehr fordere, dass dann die Fronten sich innerhalb der Stadtgesellschaft verhärten.
"Die KölnSPD muss den Anspruch haben, und so waren wir auch im UBV uns einig, dass die Stadt in ihrer Breite zusammenzuhalten und Politik dieser Aufgabe verpflichtet ist. Für das gemeinsame von Starken und Schwachen. Politik und alle gesellschaftlichen Gruppen müssen Verantwortung übernehmen und Maßhalten, um den fragilen gesellschaftlichen Konsens nicht zu gefährden. Die Liga der Sozialverbände hat in ihrem Brief hier die Lage treffend beschrieben und uns allen auch noch einmal den Spiegel vorgehalten.
Wenn wir in der schwierigsten HH Situation seit 1945 überall sparen und kürzen, dann muss auch die Hochkultur maßhalten, zumal die Stadt mit rund 150 Euro quasi jede verkaufte Eintrittskarte, jeden Platz bereits jetzt aus dem Stadthaushalt bezuschusst. Dies zeigt eben, dass bereits jetzt auf sehr hohem Niveau Hochkultur in Köln unterstützt wird und ihren hohen Stellenwert hat. Mit der Sanierung und dem Interim wird der Preis weiter steigen. Während wir gleichzeitig Essenbeiträge in der KIta erhöhen, Sporthallen nicht bauen, zu wenig Geld für Wohnraumförderung haben. Es geht eben darum Maß zu halten."
Jochen Ott: "FC-Fans pilgern nach Müngersdorf, dann können Opernfreunde auch nach Vogelsang fahren."