
Das ist normalerweise nichts Otts Taktik, der lieber mit Argumenten überzeugt als in einer solchen direkten Konfrontation. Erst Augenblicke später dämmert es den Umstehenden: Die Dame ist in einem Moment der Unaufmerksamkeit geradewegs in eines der vielen freundlich lächelnden Alter Egos des Kandidaten aus Pappe marschiert. Daher resultiert auch die kleine Schramme an ihrer Stirn. Sie nimmt es mit Humor: „Da habe ich Ihnen aber die Stirn geboten!“
Jochen Ott entschuldigt sich umgehend. Zum Glück ist er gerade mit seinem Capuccino-Mobil in Poll und bietet geistesgegenwärtig einen Milchkaffee als Wiedergutmachung an. Dann geht es inhaltlich zur Sache: Wie sich herausstellt, hat der Studienrat Ott eine pensionierte Lehrerin vor sich stehen, die sich gut in der Materie auskennt. Im Gespräch finden auch die zunächst unterschiedlichen Positionen zueinander.
Das Fazit der Bürgerin? „Nach dem Zusammenstoß dachte ich: Der kriegt meine Stimme schon mal nicht. Jetzt, da ich ihn persönlich kenne, habe ich ein anderes Bild: Der echte Jochen Ott ist eindeutig wählbar.“
Und das entsprechende Plakat wurde noch am selben Tag von den Helfern des Poller Ortsvereins wieder auf die richtige Höhe gebracht. Falls auch Sie Wahlplakate bemerken, die die Verkehrssicherheit in irgendeiner Weise stören könnten, melden Sie es bitte umgehend der Poller SPD.