„Aufstieg organisieren – Gegen Kinderarmut und Ausgrenzung“

Forum "Arbeit für Köln"

Diese Lücke darf nicht noch größer werden. Im Gegenteil, wir müssen alles daran setzen sie zu schließen. Mobilität und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben muss auch für die Menschen möglich sein, die wenig verdienen. Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist „der Kitt“, der eine Großstadt zusammenhält und einer sozialen Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgruppen vorbeugt.

Soziale Balance bedeutet aber auch eine Ausgewogenheit zwischen den Stadtteilen.

Ein Viertel aller Kölner Kinder leben in so genannten Bedarfsgemeinschaften, die hauptsächlich aufgrund von Arbeitslosigkeit über ein unzureichendes Einkommen verfügen. Die Kinderarmut konzentriert sich in einigen Stadtteilen mit besonderen Problemlagen, wie die Kölner Sozialraumanalyse bestätigt.

Damit wollen wir Sozialdemokraten uns nicht abfinden. Wir sind aufgerufen hier gegenzusteuern und die benachteiligten Stadtteile besonders zu stärken. Wir dürfen uns nicht nur auf die Großprojekte in der Innenstadt konzentrieren, sondern müssen uns um alle Veedel kümmern.

Kinder dürfen nicht anhand von Zahnlücken Stadtvierteln zugeordnet werden. Umgekehrt dürfen Straßennamen nicht Indiz für den sozialen Abstieg sein. Notwendig ist ein soziales Augenmass beim öffentlich geförderten Wohnungsbau ebenso wie eine Verbesserung der Lebensbedingungen im konkreten Wohnumfeld.

Von 1 Mio. Kölnerinnen und Kölnern haben 32 % einen Migrationshintergrund. Der Anteil der unter 18-jährigen mit Migrationshintergrund liegt stadtweit bei nahezu 50%. Um das Ziel eines erfolgreichen Zusammenlebens aller Kölner zu erreichen, müssen besonders vor dem Hintergrund des hohen Anteils an Minderjährigen mit Migrationshintergrund die Anstrengungen im Bildungssystem wie auf dem Arbeitsmarkt intensiviert werden.

Wir brauchen neue Wege etwa im Bildungswesen, um den gleichberechtigten Zugang unabhängig vom sozialen Status und der kulturellen Herkunft der Familie zu gewährleisten.

Zum Thema „Gespaltene Städte und Kinderarmut“ haben wir den Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky aus Neukölln eingeladen, der in einem Impulsreferat die sozialen Probleme in seinem Berliner Stadtteil beschreibt.

Es diskutieren mit Ihnen:

Heinz Buschkowsky, Bezirksbürgermeister Berlin-Neukölln,
Pfarrer Franz Meurer katholischer Pfarrer und alternativer Ehrenbürger Kölns,
Frau Dr. Agnes Klein Jugenddezernentin der Stadt Köln,
Ralf Heinen Moderation, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses.

Datum: 16.04.2010
Uhrzeit: 19:30 bis 22:00 Uhr
Ort: Rathaus (Spanischer Bau)
Organisator: SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln.