
„Einer ernsthaften Debatte über das Thema ‚Privatisierung der kommunalen Daseinsvorsorge’ ist Kurth überhaupt nicht gewachsen! Der ist doch völlig festgefahren in seiner Privatisierungsideologie! Eine solche Bewegungslosigkeit würde natürlich offenkundig, wenn das Thema tiefgreifend diskutiert würde – da liegt es nahe, lieber völlig unsachlich zu agieren!“ Verärgert reagiert der Kölner SPD-Chef Jochen Ott auf die dumm-dreisten Unterstellungen der Kölner CDU, mit seinem ehrenamtlichen Engagement im Beirat der privaten Sana Kliniken Düsseldorf sei Kölns OB-Kandidat Jürgen Roters ein „Lobbyist“ und deshalb nicht in der Lage, gerade in schwierigen Zeiten die Leistungsfähigkeit der kommunal beherrschten Unternehmen Kölns zu stärken.
Im 14-köpfigen Beirat unter der Leitung des CDU-Landtagsabgeordneten Olaf Lehne sitzen neben Roters (SPD) auch Politiker von FDP und Grünen. Der Beirat tagt zweimal im Jahr. Er soll zum Wohl der Patienten arbeiten und die Geschäftsleitung beraten bei der Umsetzung verschiedener Projekte, wie zum Beispiel eines Neubaus, bei der medizinischen Ausrichtung der Kliniken, dem Umgang mit den Patienten und alle anderen anfallenden Problemen. Ott: „Diese ehrenamtliche Tätigkeit im Beirat einer privaten Klinik gegen politische Aussagen zugunsten kommunaler Gesellschaften auszuspielen – diese Position ist einfach abstrus! Wir sprechen doch auch Herrn Kurth, der bis vor kurzem Geschäftsführer eines privaten Entsorgungsunternehmens war, nicht grundsätzlich die Fähigkeit ab, Chef einer kommunalen Verwaltung zu sein! Wir haben allerdings gute Gründe zu glauben, dass Herr Kurth die Unterschiede nicht kennt und deshalb mit der Stadt Köln jeden Privatisierungsblödsinn versuchen würde! Man weiß ja inzwischen, dass in den privaten Unternehmen Lohndumping und Kostendruck zwar den Gewinn maximieren, aber nicht unbedingt das gewünschte Arbeitsergebnis! Und deshalb haben wir natürlich mit Sorge gehört, dass Herr Kurth den Gedanken nicht ausschließt, die GAG irgendwann zu verkaufen (EXPRESS vom 28. Mai 2009). Und erst Recht beunruhigt uns sein Spruch als BDE-Präsident von der ‚ausufernden stattlichen Wirtschaftstätigkeit’! Der Mann hat keine Ahnung, wie sehr Kommunen heutzutage auf jeden Euro aus ihren Stadtwerken angewiesen sind, wenn sie Schwimmbäder, Nahverkehr und Daseinsvorsorge für eine Million Menschen verantwortlich organisieren müssen!
“ Ott: „Mit Jürgen Roters haben wir einen hochkompetenten Stadtmanager mit umfassender Köln-Erfahrung als Kandidaten für das Amt des Kölner Oberbürgermeisters! Diese hohe Kompetenz hat er in seine freiberuflichen Tätigkeiten vor seiner Nominierung zum OB-Kandidaten eingebracht. In Köln selbst führte das auch zu einer engen Zusammenarbeit mit Oberbürgermeister Fritz Schramma. Beispielsweise bei der Erstellung des Gutachtens zur Metropol-Region oder beim engen Schulterschluss mit der Stadtspitze im Bemühen um die Sportstadt Köln. Diese Form fairen Zusammenwirkens hat sogar noch funktioniert, als Schramma und Roters als die jeweiligen OB-Kandidaten bereits Kontrahenten waren. Dass die CDU diese faire Linie jetzt verlässt, hat wohl angesichts des prognostizierten deutlichen Vorsprungs von Jürgen Roters sehr viel mit Torschlusspanik zu tun!“
Jürgen Roters stellt dazu abschließend fest: „Wenn Herr Kurth mit mir ernsthaft und öffentlich über das Thema Privatisierung diskutieren möchte – sehr gerne!“