Kitastreik: Halber Monatsbeitrag wird erstattet

In einem Antrag für die Ratssitzung am 30. Juni fordern SPD und Grüne die während des Kitastreiks die eingesparten Personalkosten zur qualitativen Verbesserung von Angeboten in den Kindergärten einzusetzen. Darüberhinaus soll als Kompensation für die Belastungen während des Streiks ein halber Monatsbeitrag an die Eltern zurückfließen.

Dazu der SPD-Fraktionsvorsitzende Martin Börschel: „Wir wollen, dass das eingesparte Geld bei den Kindern ankommt. Dazu werden die nicht verausgabten Personalkosten den Kitas in Form sogenannter „Kindergartenbudgets“ zur Verfügung gestellt. Die Mittel können „vor Ort“ zur Finanzierung für pädagogische Arbeit oder auch eine bessere Ausstattung z. B. in den U 3-Gruppen selbstverantwortlich verwendet werden. Die Liste an Möglichkeiten, sie vor Ort sinnvoll für eine Qualitätsverbesserung zu nutzen, ist lang. Das ist eine Chance, die durch den Streik öffentlich gewordenen Missstände schnell in Angriff zu nehmen.“

Die Beträge pro Kindertagesstätte werden nach der Anzahl der betreuten Kinder geschlüsselt. Bei derzeit 13 Streiktagen ergibt sich ein namhafter Betrag von insgesamt 3,9 Mio. €, die dividiert durch 15.000 Kinder, eine Ausschüttung in Höhe von 260 € pro Kitaplatz bedeutet. Ein Betrag, der unmittelbar in eine Qualitätsverbesserung der Gruppen fließen kann. Die Entscheidung über die Verwendung treffen Erzieher und Eltern gemeinsam.

Der jugendpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion, Ralf Heinen, stellt fest: „Im Laufe des Streiks haben sich die Fronten zwischen Erzieherinnen und Eltern sehr verhärtet. Neben einer Klärung der finanziellen Fragen sollte deshalb für mehr gegenseitiges Verständnis geworben werden. Ziel sollte daher sein, die Interessenlage aller Beteiligten zu verstehen, sich aber auch dessen bewusst werden, dass im Mittelpunkt der Auseinandersetzung die Kinder stehen. Das Anliegen der Streikenden ist ebenso berechtigt wie das der Eltern. Sie wollen, dass ihre Kinder optimal betreut werden. Das wiederum setzt aber auch zufriedene, gut ausgebildete Erzieherinnen und angemessene Arbeitsbedingungen voraus.

Wir stehen zur Tarifautonomie, fordern von den Tarifpartnern aber eine zügige Einigung zum Wohle der Kinder in unserer Stadt. Ein tragfähiges Angebot der kommunalen Arbeitgeber ist dabei sehr wünschenswert.
Wir begrüßen ausdrücklich, dass sich unsere Dezernentin Agnes Klein und Stadtdirektor Guido Kahlen mit den Eltern und Vertretern der Gewerkschaft Verdi an einen Tisch setzen, um geeignete Maßnahmen zu beraten, die einen Einigungsprozess zum Wohle der Kinder unterstützen können.
Sehr positiv ist auch, dass Personalrat wie Dezernentin eine flexible Ferienregelung zur Öffnung von Kitas in den Sommerferien für die Kinder suchen, deren Eltern während Streiks Urlaubstage nehmen mussten, ohne den verdienten Urlaub der Erzieher/innen anzutasten. Ähnliches gilt für die Kindergartenkinder, die nun in die Grundschule wechseln und bis Schuljahresbeginn Mitte August ebenfalls noch länger betreut werden müssen.“